Wie die linke große Zehe Stress minimieren kann

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Weihnachtsgeschenke besorgen, mit Freunden Punsch trinken, den Jahresabschluss bearbeiten, die Weihnachtspost beantworten – wie in jedem Jahr ist die Adventzeit weit davon entfernt ruhig zu sein und auch die besinnlichen Tage zwischen den Jahren entpuppen sich alljährlich zum Marathon zwischen diversen Familientreffen und -katastrophen, manchmal ist das Hektik pur.

Wenn es Ihnen so oder so ähnlich geht, konzentrieren Sie sich jetzt auf Ihre linke große Zehe bzw. darauf wie der sich gerade anfühlt: Kalt oder warm? Können Sie die Berührung durch Ihren Socken fühlen oder irgendwelche Luftbewegungen? Stößt die Zehe vorne am Schuh an? Schon haben Sie für einige wenige Sekunden Ihre Aufmerksamkeit weg vom Stress auf diese eine Zehe gerichtet und befinden sich mitten in einer Achtsamkeitsübung.

Was ist Achtsamkeit?
Achtsam-sein meint, die gesamte Aufmerksamkeit auf die Gegenwart, auf das Hier und Jetzt lenken und das bewusste Beobachten was im Augenblick gerade da ist. Dieses Beobachten sollte wohlwollend, akzeptierend, unvoreingenommen und offen passieren, so als würden wir die Welt mit den Augen eines Kindes betrachten.

Die meisten routinemäßigen Abläufe (Aufstehen, Duschen, Zähneputzen, Autofahren usw.) funktionieren automatisch, ja fast schon mechanisch, ohne dass wir die Erfahrung, die wir gerade erleben, wirklich bewusst wahrnehmen. In vielen Situationen ist es ja auch sinnvoll „einfach zu funktionieren“, aber gerade in herausfordernden Zeiten, in denen wir unter Stress stehen, kann es hilfreich sein, sich auf die alltäglichen Dinge zu fokussieren – im Hier und Jetzt zu verweilen. Meist hilft es schon, wenn Sie sich in einem Moment großer Anspannung bewusst werden, wie Sie sitzen oder stehen, wie sich der Sessel anfühlt, auf dem Sie sitzen oder sich eben auf die linke große Zehe konzentrieren 🙂

Wissenschaftlich wurde nachgewiesen, dass ein achtsamer Umgang mit sich selbst, die Kreativität, Konzentration und Leistungsfähigkeit fördert und uns resilienter gegenüber Stress werden lässt. Denn durch einen achtsameren Umgang mit sich selbst, werden bereits kleine Veränderungen im Körper wahrgenommen. Somit haben wir die Chance, fast schon präventiv zu erkennen, was wir brauchen um uns und unser Nervenkostüm zu entlasten und herausfordernde Zeiten gut zu überstehen.

Üben, üben, üben
Sie werden vielleicht bemerken, dass Ihre Gedanken, während Sie versuchen „achtsam zu sein“, unweigerlich abschweifen: zu glücklichen oder unglücklichen Erinnerungen, Träumereien oder Dingen die noch unbedingt zu erledigen sind. Das ist ganz normal – so funktioniert unser Gehirn nun mal. Haben Sie daher keine Hemmungen mit Ihren Gedanken abzudriften, und vor allem: versuchen Sie nicht, diese anzuhalten! Die Kunst der Achtsamkeit besteht unter anderem im bewussten Wahrnehmen dessen, dass wir gerade abgedriftet sind, von unseren Gedanken mitgerissen werden, aber immer wieder zurückkommen, indem wir uns mit Hilfe unserer Sinne wieder mit einem Objekt der Aufmerksamkeit (die Zehe, dem Atem, dem Sessel etc.) verbinden.

Wenn Sie es gleich ausprobieren möchten: wir haben in einem weiteren Artikel ein paar leicht umsetzbare Übungen für Sie zusammengestellt.

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