Verlust oder Verzicht in Zeiten von Corona?

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Wir kennen sie mittlerweile alle auswendig, die vielen Argumente für und wider die Verhaltensregeln in der Pandemie. Vorgebracht werden sie je nach eigener Interessenslage. Eltern sind um das psychische Wohl ihrer Kinder besorgt, LehrerInnen um die Ausbildung der ihnen anvertrauten SchülerInnen, die Kulturschaffenden um die Bedeutung von Kultur für unsere Gesellschaft, Wirtschaftstreibende um das Überleben ihrer Unternehmen, Demokratiebewusste um die persönlichen Freiheiten, Ärzte und Virologen um die Gesundheit und das Leben der gefährdeten Menschen und Regierungsverantwortliche warnen vor der Überlastung unserer Gesundheitseinrichtungen.

„Hinter jeder Klage steht ein Wert.“

Und jeder kämpft um seine Werte, verständlich. Kaum jedoch, dass sich bei allem Gezerre die Ansicht entwickelt, dass wir es in dieser Situation mit miteinander konkurrierenden Werten zu tun haben, in der es keine optimale Lösung gibt, eine lose-lose-Situation sozusagen.

Verlust oder Verzicht?
Eine solche Situation verlangt Priorisierung von Werten und Verzicht. Und Fantasie! Fantasie dafür, ob Schaden von einem zurückgereihten Wert, wo dies möglich ist, vielleicht mit anderen Maßnahmen abgewendet werden kann. Tatsächlich geschieht das ja auch. Aber die zentrale Leistung bei Priorisierung ist immer der Verzicht. „Verzicht ist eine Leistung„, sagt Viktor E. Frankl, der Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse. Verzicht braucht ein „Wofür“. Und dieses „Wofür“ finde ich nur durch einen erweiterten, mich selbst überschreitenden Blick in die Außenwelt, dort, wo alle Werte zu finden sind. Ein ausschließlicher Blick in meine Innenwelt, auf meine inneren Befindlichkeiten, wird mir niemals Verzicht ermöglichen. Da bleibt nur der Verlust übrig.

Wenn wir also vom endlosen und egozentrierten Gezerre um Verluste mehr in Richtung sinnvolle Lösungen kommen wollen, so ist ein Blick über den eigenen Tellerrand unerlässlich. Nur so kann es uns gelingen, aus den vielen beklagten Einzelverlusten den jeweils eigenen sinnvollen Verzicht zu leisten, um eines hohen Wertes willen, nämlich Gesundheit und Leben. Der entscheidende Unterschied:

  • Im Verlust erlebe ich mich als Opfer (in) meiner kleinen Innenwelt.
  • Im Verzicht dagegen als sinnvoller Mitgestalter einer über mich hinausreichenden Welt.

Der Verlust erhält Sinn, wandelt sich dadurch zum Verzicht und wird Gewinn. Die Auswirkungen dieses Unterschieds auf die eigene psychische Verfassung sind gravierend, denn:

„Die Werte, an die wir uns halten, die halten uns.“

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Der Artikel wurde verfasst von consentiv-Berater:


Edgar Falkner-Groier
Counseling

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